Ein eingespieltes Team auf See

Die österreichische Segelbundesliga (OESBL) entstand nach einem Vorbild der deutschen Segelbundesliga im Jahr 2014. Ziel war es damals in Deutschland, Gelder für die Olympiaden zu lukrieren. Das deutsche System wurde nach und nach in vielen Ländern in ganz Europa übernommen. Denn die Idee die sich dahinter verbirgt, ist sehr vielfältig. Zum einen wird der Spitzensport gefördert sowie der Breitensport unterstütz und zum anderen wird ehemaligen Spitzensportlern die Möglichkeit gegeben bei Wettkämpfen wieder tätig sein zu können.

@ SBL-David
@ SBL-David

Ein weiterer Vorteil in der Segelbundesliga ist, dass die Boote von den Veranstaltern gestellt werden. Damit wird eine große finanzielle wie auch logistische Last von den Teilnehmern genommen. Immerhin sind es 18 Teams, die in der OESBL vertreten sind. In der Regel wird mit der Bootsklasse Sunbeam 22.1 gefahren. Dieses Bootsmodel ist im eigentlichen Sinn eine Fahrtenyacht für vier Personen, welches von einer Salzburger Werft renntauglich gemacht wurde. Eine weiter Bootsklasse ist die J70. Diese wird hauptsächlich bei internationalen Rennen eingesetzt und daher beinahe nur in der Segel Champions League, welche 2013 gegründet wurde.

In der österreichischen Segelbundesliga werden über die Saison verteilt vier Regatten gefahren.

Team TWV @ SBL Wolfgang Schreder
Team TWV @ SBL Wolfgang Schreder

Ein Punkt Unterschied vor dem Finale

2016 liegt das einzige Tiroler Team, das Team TWV, in der OESBL, nach drei Rennen, mit einem Punkt Vorsprung auf Platz eins in der Ligatabelle. Der Abstand auf die Ränge drei, vier usw. ist groß. Spannend wird das Finale um den österreichischen Meistertitel, vom 09. bis 11. September am Bodensee auf jeden Fall. Denn das zweitplatzierte Team stammt vom Yachtclub Bregenz und genießt neben dem Heimvorteil auch noch mehr Erfahrung im Zusammenspiel untereinander.

SCTWV Achensee @ SBL-Wolfgang Schreder
SCTWV Achensee @ SBL-Wolfgang Schreder

Die restlichen Teams stammen aus dem Salzkammergut, Neusiedlersee und den südlichen Gefilden Österreichs. Auf diese Regionen werden die Regatten auch aufgeteilt. Für 2017 hat sich das Team TWV beworben eine solches Rennen am Achensee auszutragen. Schließlich trainiert die Crew um Michael Meister dort regelmäßig. Unter anderem zählen Caro Flatscher, Stefan Warminger, Uwe Kelderbacher, Simon Meister und Johanna Daum zu seiner Mannschaft. Diese SeglerInnen stammen aus einem Pool von 20 Personen welche eine Trainingsgemeinschaft bilden. Je nach Regatten wird das Team zusammengestellt. Die Zusammensetzung erfolgt aber nicht nur nach Bootsklassen sondern auch nach den Leistungen der einzelnen Teammitglieder. Diese werden bei den regelmäßigen Trainingseinheiten am Achensee gemessen. Vorwiegend trainiert das Team TWV auf Kielbooten wie die UFO22 und Sunbeam22. Die meisten Bundesligateams sind im Vorfeld auf Jollen der 420er, 470er und der 49er Klassen gesegelt. Jetzt gilt es Know How auf den Zielbooten zu sammeln und mit einer größeren Mannschaft zu segeln. Denn bei der Segelbundesliga und der Segel Champions League wird ausschließlich mit vierer Besetzung gestartet.

@ Dietmaier
@ Dietmaier

Hautnah den Sport miterleben

Die Regatten an sich sind nicht nur seglerisch spannend sondern auch medienwirksam. Denn es werden kurze Kurse in Ufernähe gesegelt, was wechselnde Windbedingungen für die Teams bedeuten kann. Zudem ist es möglich, die Regatten auch im Internet über Livetracking zu verfolgen. Das Finale am Bodensee wird sogar im Netz live übertragen. Attraktiv sind die Bundesliga-Regatten auch deshalb, weil sie übersichtlich sind. Es gibt keine Absperrungen. Jeder kann mit den Seglern in Kontakt kommen und hautnah den Sport miterleben.

Caroline Flatscher, SCTWVA @SBL-Wolfgang Schreder
Caroline Flatscher, SCTWVA @SBL-Wolfgang Schreder

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Team TWV die OESBL gewinnen, allerdings schaut es bei der Segel Champions League (SCL) etwas anders aus. Die Konkurrenz ist sehr schwer einzuschätzen, denn es hat ein großer Wechsel stattgefunden und es sind einige nordische Nationen vertreten. Die Qualifikation für die SCL findet vom 15. bis 16. Oktober am Wolfgangsee statt. Danach will sich das Team TWV in Porto Cervo für das Finale qualifizieren. Denn die SCL, sofern ein Team dort erfolgreich segelt, kann durchaus ein Sprungbrett für den Hochleistungssport sein.

Starkwind am Wörthersee Team UYCAs @SBL_David Pichler
Starkwind am Wörthersee Team UYCAs @SBL_David Pichler

Zusätzlich zum Segeln gibt es sehr viele schöne Momente bei der OESBL. „Einer davon ist, dass man viele Segler aus dem Spitzensport von früher kennt und diese Personen in der österreichischen Segelbundesliga wieder trifft. Aber nicht nur im gesellschaftlichen Rahmen, sondern man bestreitet gemeinsam tolle Wettkämpfe. Dazu kommt, dass damals viele auf verschiedene Bootsklassen aufgeteilt waren, aber jetzt segeln wir vereint in einer gemeinsamem Bootsklasse“, berichtet Michael Meister, „ein Highlight vom Team TWV war am Traunsee. Dort konnten wir eine starke Serie gewinnen und es machte sich im Speziellen der breit gefächerte Teamaufbau bemerkbar. Denn ich als Steuermann verletzte mich und wurde von meinem Bruder während dem Rennen ersetzt. Das hat uns als Team nochmals mehr zusammengeschweißt.“

Mehr unter www.segelbundesliga.at.

SBL Wörthersee SCTWV Achensee  @SBL_David Pichler
SBL Wörthersee SCTWV Achensee @SBL_David Pichler