Alexander Huber: „Geht scho!“


Alexander Huber (46), diplomierter Physiker, Profibergsteiger und das jüngere Mitglied der „Huberbuam“, hält im Rahmen der Klettersteigeröffnung am Kitzbüheler Horn, am 13. Juni 2015, zusammen mit Alpinist, Guido Unterwurzacher, einen Vortrag mit dem klingenden Titel, „Zwei Leben, ein Weg“, denn eines verbindet die beiden Ausnahmekletterer, die Verbundenheit zum Wilden Kaiser.


Im Vorfeld stellte sich Alexander, der zu den weltbekanntesten und erfolgreichsten Kletterern sowie Alpinisten unserer Zeit zählt, einigen Fragen von Erwin Hofbauer, auch über das Projekt Himalaya Karakorum Hilfe, bei dem Alexander Huber offizieller Botschafter und zweiter Vorsitzender ist.


Was war der ausschlaggebende Moment, dass du dich dazu entschieden hast Profibergsteiger zu werden?

Diesen einen Moment hat es nicht gegeben. Es waren immer wieder wichtige Entscheidungen, die ich in die richtige Richtung getroffen habe.


Was ist der Reiz am Speedklettern?

Das es schnell geht (lacht)!

 

In der Kletterszene ist, so wie in anderen Sportarten auch, bestimmt nicht immer nur alles toll, gerade in der Kategorie in der du dich bewegst. Welche eher unschönen Momente musstest du bereits erfahren und wie gingst du damit um?

Es gibt einfach Momente, an denen es nicht so läuft. Dann braucht man wirklich die Begeisterung für die Sache an sich, damit man nicht aufgibt und alles hinschmeißt.

 

Was verbindest du mit dem Wort Emotionen?

Die Emotionen prägen unser ganzes Leben. Wir sind ja keine Maschinen!


Was ist dein erster Gedanke nachdem dir bewusst wird, jetzt bin ich oben - ich habe ein Projekt beendet - die Erstbesteigung ist geglückt?

Da lässt die Spannung nach und das ist wie wenn man nach einem Marathon das erste Bier zischt.


Hast du jemals Angst? Was bedeutet das Wort für dich? Wie überwindest du diese?

Die Angst ist mein bester Freund. Ich habe vor zwei Jahren ein Buch mit exakt diesem Titel veröffentlicht. Die Angst ist am Berg unsere Lebensversicherung.


Was war dein wichtigster Erfolg in deinem Leben? Warum genau dieser?

Da gibt es nicht diesen einen bestimmten, es ist die Summe der Erfahrungen, die mein Leben prägt und für mich wichtig ist.


Dein Lebensmotto?

Geht scho!


Du bist offizieller Botschafter der Himalaya Karakorum Hilfe, kannst du mir etwas darüber erzählen, was ihr macht und wie es dazu kam, welche Erfolge schon gefeiert werden konnten?

Ich bin der zweite Vorsitzende der Karakorumhilfe. Das Ziel ist, die Bergvölker im Karakorumgebirge zu unterstützen mit dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. Wir arbeiten an Versorgung (z.B. Wasserleitungsbau, Saatgut, Obstbäume), Gesundheit und Bildung.


Gibt es schon ein neues Projekt?

Aktuell erbauen wir ein Mädchenwohnheim, das es Kindern aus dem Inneren Karakroum ermöglicht, dass sie in der Provinzhauptstadt von Baltistan die Schule besuchen.


Die Bilder wurden von Alexander Huber zur Verfügung gestellt.