Nur auf den Mont Blanc zu rennen war Inov-8-Athlet Andreas „Rambo“ Ropin zu langweilig. Sein Bruder brachte ihn auf die Idee, diesen und jenen Berg auf seiner Reise noch einzuplanen, weil Dann hätte er die Seven Summits der Alpenländer im Laufschritt erklommen. Dann noch nach Hause, nach Bruck an der Mur zu joggen, wäre das Tüpfelchen auf dem „I“ und „geil“, wie Andreas „Rambo“ Ropin beim Gespräch mit Regionalsport sagte.
Dass Rambo vor Jahren lieber jede Menge Zigaretten rauchte und sich Alkohol zu Gemüte führte als sich die Laufschuhe anzuziehen, kann jemand kaum glauben, der ihm gegenüber steht.
Vor zweieinhalb Jahren entstand die Idee, von Chamonix aus, über die sieben höchsten Berge der Alpenländer, nach Hause zu laufen. Dabei kam Andreas durch Länder wie Frankreich, Italien,Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien. Gesamt bedeutete das, an die 45.000 Höhenmeter und 1.394 Kilometer zu laufen. Pro Tag kam er dabei auf 1.875 Höhenmeter und 58 Kilometer in etwa, wenn jemand das auf die 24 Tage herunterrechnen will, die der Steirer dafür benötigte. 2016 startete Andreas seinen ersten Versuch, den er bei 890 Kilometer abbrach. Anfang Juli 2017 folgte der Zweite, wobei dieser Anfangs unter keinem guten Stern stand. Seit Monaten plagte ihn ein Patella-Spitzen-Syndrom (starke Knieschmerzen). Die Angst vor dem Scheitern und die Schmerzen bewegten ihn beinahe dazu, das Vorhaben um ein Jahr zu verschieben.
Anfang Juli startete Andreas „Rambo“ Ropin dann doch sein Projekt von Chamonix aus über die sieben höchsten Berge der Alpenländer nach Bruck an der Mur zu laufen und das mit nur ein paar Stunden Schlaf täglich. Mental hat sich der 38 jährige mit Uwe Thonhofer, Sportmentaltrainer, gut vorbereitet. Mit dem Wissen, dass sein Vater und zwei gute Freunde das Begleitfahrzeug fuhr, fiel der Startschuss in Chamonix am Fuße des Mont Blanc`s.
Von diesem aus ging es nach Italien zum Gran Paradiso und weiter in die Schweiz zur Dufourspitze. Diese kostete Andreas danach einige schlaflose Nächte und ließ ihn öfters schweißgebadet aufschrecken. Gleichzeitig war es für ihn der schönste Moment, als er diese überschritten hatte. Denn mit null Ahnung was die Seiltechnik anbelangte, vertraute ihm ein Bergführer sein Leben an. Schließlich waren beide miteinander beim Absteigen mit einem Seil verbunden, was Andreas Angstschweiß auf die Stirn trieb.
Nach der höchsten Erhebung von der Schweiz folgten die Grauspitze in Liechtenstein, die Zugspitze in Deutschland sowie der Großglockner und der Triglav in Slowenien. Auf die Frage, was für ihn der schönste Moment der ganzen Tour war antwortete Andreas: „Am meisten freute ich mich, wenn ich nach einer Tour auf das Zimmer kam und mit meiner Familie per WhatsApp telefonieren und sie dabei sehen konnte. Emotional fand ich auch, als mich mein Bruder kurz vor Guttaring überraschte und mit mir die letzten zwei Etappen nach Bruck an der Mur lief. Ein Gänsehautmoment war natürlich auch, als ich vom Triglav herunterlief und ich wusste, heuer habe ich es definitiv geschafft.“
Was als nächstes kommt, weiß Andreas noch nicht. Er möchte nun Zeit mit seiner Familie verbringen, die ihn, wie auch Sponsoren, bei seinen Vorhaben unterstützen. Neben dem täglichen Training geht Rambo einer 20 Stunden Arbeit nach und er möchte jetzt seinen eigenen Weg finden, das letzte Projekt verarbeiten und auf sein Bauchgefühl vertrauen.