Mittlerweile wissen Experten, dass Zusatzstoffe in unserer Nahrung vorhanden sind, die hormonähnliche Wirkungen auf unseren Körper haben können. Diese beeinträchtigen den Fettstoffwechsel und bringen das Appetitsteuerungszentrum durcheinander. Vermutet werden diese Stoffe in Aromen, Glutamat und in dem sogenannten Plastikhormon, das sich in wildgefangenen Meeresfischen sowie Getränken aus Plastikflaschen befindet. Es kommt nicht von ungefähr, dass es über die letzten Jahre eine explosionsartige Vermehrung von übergewichtigen Menschen gegeben hat. Bewegungsmangel und falsche Ernährung tragen nicht alleine dazu bei.
In der heutzutage oft gestressten Welt entwickelt sich immer mehr eine ungesunde Lebensweise, viele greifen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück und befinden sich im Irrglauben, für sich etwas Gutes getan zu haben.
Durch zu viel Zucker untergraben wir den Appetit auf gesunde Nahrungsmittel. In einem halben Liter eines Fruchtmolkegetränks befinden sich zum Beispiel an die 16 Würfelzucker, wobei Molke an sich sehr gesund ist. Jugendliche laufen Gefahr, durch den Verzehr von Lebensmitteln, denen künstliche Vitamine zugesetzt sind, wie Vitaminsaft, Vitaminbonbons und dergleichen, sowie die weitere Einnahme von Energy-Drinks, etc. eine Überdosierung mit deren Spätfolgen zu erleiden.
Viele nehmen sich keine Zeit mehr zum Kochen und greifen auf Fertigprodukte zurück, die mit Glutamat und Geschmacksverstärken gewürzt sind, die in Folge das Sättigungsgefühl durcheinander bringen. Nicht umsonst gibt es schon Bücher dazu, wie z.B. jenes mit dem Titel „Der Gefräßig-Macher: Wie uns das Glutamat zu Kopfe steigt und warum wir immer dicker werden“ von Michael Hermanussen und Ulrike Gonder.
Nach Gesprächen mit Diätologen, Ernährungsberatern und dem Institut für Ernährungswissenschaften und Physiologie kristallisierte sich immer mehr heraus, dass wir Unmengen an Geldern für eine krankhafte sowie falsche Ernährung quasi zum Fenster hinauswerfen. Immerhin werden an die 400 Euro pro Haushalt im Jahr nur an Lebensmittel weggeworfen.
Wenn wir uns den ganzen Tag über normal und ausgewogen ernähren, bekommen wir genau die Dosis an Vitaminen, die wir brauchen. Lernen wir wieder mehr auf unseren Körper zu hören, sagt er uns genau, was wir brauchen. Die unzähligen Vitaminpräparate, Shakes und die Energy-Drinks, die uns Verbrauchern als „Wundermittel“ zeitweise angepriesen werden, benötigen wir alle nicht. Denn in fast allen Lebensmitteln sind heutzutage Vitamine zugesetzt, manche sogar als Haltbarmacher.
Nehmen wir neben den üblichen Mahlzeiten noch zusätzliche Vitamine zu uns, haben wir schnell eine Überdosierung unseres täglichen Bedarfes erreicht und dies kann sich äußerst dramatisch auf unsere Gesundheit auswirken. Vor allem bei den fettlöslichen, wie A, D, E, K, die sich unter anderem in Milch, Milchprodukten, Eigelb, Leber, Getreide, Fisch, Karotten etc. befinden. Viele Wohlstandskrankheiten rühren daher, wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Osteoporose, doch auch Hirndruck und Nierenversagen können die Folge sein. Wasserlösliche Vitamine hingegen scheidet der Körper ganz normal aus, sollte ein Überfluss bestehen.
Was ungeachtet davon zu einer Unterversorgung von Vitaminen führen kann ist, wenn wir über längerer Zeit synthetisch hergestellte Vitaminpräparate zu uns nehmen. Dies führt dazu, dass der Körper aus Faulheit oder Gewohnheit natürliche Vitamine gar nicht mehr richtig aus den Lebensmittel filtert, wobei gerade das Zusammenspiel der komplexen Stoffe in einem Lebensmittel dazu beiträgt, dass die Vitamine ihre komplette Wirkung im Körper entfalten können, wie sie es eigentlich sollten. Im Gegensatz dazu brauchen wir bei den künstlich hergestellten Vitaminen die doppelte Menge, da sie in isolierter Form vorhanden sind.
Ein weiterer Trugschluss ist, dass eiweißreiche Ernährung oder die Eiweißshakes so gesund sein sollen. Die Verbraucherstatistik besagt, dass wir Eiweiß im Überfluss konsumieren, sei es in Form von Milchprodukten, Fleisch und vielleicht noch einem Shake. Zu viel des Guten schädigt die Nieren, denn Eiweiß wird ausschließlich über die Nieren verarbeitet. Greifen wir dann auch noch zu größeren Mengen tierischem Eiweiß, so verstopfen wir unsere Gefäße, außerdem kann es sogar krebserregend sein. Mittlerweile sagt man, dass zu viel tierisches Eiweiß schädlicher sein soll als Fett.
Nicht zu unterschätzen sind die Sojaprodukte. Heutzutage ist in sehr vielen Lebensmitteln Soja enthalten, das Allergien und Unverträglichkeiten auslösen kann.
Im Gegensatz zur weiterverbreiteten Ansicht, dass Erwachsene Milchzucker nicht verarbeiten können, produziert der Körper das dafür notwendige Enzym aufgrund genetischer Voraussetzungen nur bei asiatisch-stämmigen Menschen nicht mehr
Die Psyche spielt eine ganz große Rolle in unserem Ernährungsverhalten. Mit dem Essen überdecken wir unsere Gefühle und unsere Probleme und wollen damit ein Glücksgefühl in uns auslösen oder uns belohnen, nur die eigentliche Sache haben wir damit nicht behoben. Hinzu kommt, dass viele den Hunger mit Durst verwechseln. Mit einem Shake oder Smoothie haben wir eher gegessen als den Durst gestillt. Wobei letzterer sehr gut eine gesunde Mahlzeit ersetzen kann, sofern dieser ohne Zusatzstoffe ist.
Darum sollte jeder sich des Öfteren fragen, wie es sich anfühlt wenn man satt ist, sich im Klaren darüber sein, dass Gefühle die einem beschäftigen nicht mit dem Essen verschwinden und eine gesunde, regionale, ausgewogene sowie biologische Lebensweise ist keineswegs teurer, denn wir brauchen über einen längeren Zeitraum gesehen viel weniger, da unser Körper alles hat was er braucht.
Wenn es mal schnell gehen soll und wir darauf achten, regionale sowie saisonale Produkte zu kaufen, Gerichte oder Lebensmittel zu konsumieren, die gekühlt gelagert werden, und keine Konvenienz-Produkte vom Trockenregal zu uns zu nehmen, die irgendwie haltbar gemacht werden mussten, haben wir schon sehr viel für unser Wohlbefinden getan.
Danke für die tolle Zusammenarbeit bei den Recherchen an:
Sabine Huys, Dipl. Ernährungsberaterin und Pharmareferentin, sabine@mariohuys.com
Isolde Krapf, Diätologin, Diabetesberaterin, Tel.: 0676 7003907, isolde.krapf@gmail.com
Dr. Birgit Wild, UMIT-Institut für Ernährungswissenschaften und Physiologie, Eduard -Wallnöfer-Zentrum 1, 6060 Hall, Tel.: +43 (0) 50 8648 3887, birgit.wild@umit.at
Ein herzlicher Dank geht auch an Carina Eder vom VibroGym Zillertal für das Fotoshooting der restlichen Bilder.
Das Foto mit dem Apfel wurde von Isolde Krapf zur Verfügung gestellt.