Burgenland extrem – wir kommen

Die letzte Zeit hatten wir so viel um die Ohren, dass ich richtig erschrocken bin, als mir bewusst wurde, dass wir nächsten Freitag schon starten. Unsere nächste Challenge. 120 Kilometer, in 24 Stunden. Das absolut wahnsinnig tolle an dieser Veranstaltung ist, dass es nicht im geringsten um Gewinner geht, es gibt auch keine Siegerehrung. Ihr Slogan lautet: Live-Love-Move!

Die Freude an der Bewegung und das „in die Gänge kommen“ steht hier im Vordergrund und ich freue mich jetzt schon total drauf. Werden wir es schaffen? Ja! Das oberste Ziel ist immer alles zu schaffen, jedoch nicht in ein Loch zu fallen wenn etwas nicht funktioniert. Das fehlt mir in der heutigen Zeit ein bisserl. Den Biss, das höchste Ziel erreichen zu wollen. „Na reicht eh schon!“ „Bin eh zufrieden wie es is!“ Nein, bin ich nicht. Ich bin nicht zufrieden, wenn ich es nicht schaffe. Genau so wie ich vollkommen glücklich und stolz war, als wir die 32 Kilometer Karwendelmarsch geschafft hatten. Aber ich war nicht zufrieden. Mein Ziel waren die 54 Kilometer. Ich hab es nicht erreicht aber verfalle deswegen nicht in eine Depression oder denke dass ich schlecht bin, nein, ich mach weiter und zwar so lange, bis ich die gesamte Distanz gegangen bin. Dann bin ich zufrieden. Sicher verlangt das viel ab und es wir einem auch nicht zugetragen aber das ist doch das tolle an allen Zielen. Egal ob sie sportlicher, beruflicher oder privater Natur sind. Viel zu geben, viel zu leisten, über sich hinaus zu wachsen, sich vollkommen auszupowern. Wenn du so an der Spitze stehst, das Gefühl kann dir niemand mehr nehmen und das ist sowas von erhaben und wertvoll. Und hast du das einmal gefühlt, willst du es wieder haben. Ich will es wieder haben und zwar kommenden Samstag, wenn ich nach 24 (oder weniger) Stunden mit meinem Mann durchs Ziel gehe und damit einmal um den Neusiedlersee gegangen bin.

Es gibt hier keine Höhenmeter zu bezwingen, sondern das Wetter, die Einsamkeit und die Zeit. Ich weiß noch aus früheren Zeiten als wie Lernmarathons gestartet haben die auch Tage und Nächte durchgegangen sind: das schlimmste war das Wissen, nicht nur Ruhe zu kommen. Der Vorteil in diesem Fall ist mal ganz klar der, dass wir ständig in Bewegung sind und das freiwillig tun. Die Kälte kann schon ein Biest werden. Bei aktuell zweistelligen Minusgraden in der Nacht wird das mit Sicherheit spannend. Ein weiterer Vorteil ist, dass zu Zweit sind und uns gegenseitig immer wieder pushen und motivieren können. Wir wissen schon, wie wir beide in Extremsituationen reagieren, was auch ein großer Pluspunkt ist. Ja und dann bleibt nur noch sich positive einzustellen und zu gehen, gehen, gehen :)