Das Erste Mal und ein altes Trauma

Mein neuer Job bringt ja so einige tolle Nebeneffekt mit sich. Zum Beispiel treffe ich total interessante und großartige Menschen, von denen jeder so viel lernen könnte. Ich darf Veranstaltungen besuchen, von denen ich anders gar nicht gewusst hätte dass es die gibt und ich darf verschiedenste Sportarten ausprobieren. Das Thema „Sportarten testen“ freut mich im ersten Moment immer wahnsinnig, bis es dann soweit ist....

v.l.n.r.: bester, nettester und liebster Skilerer, ich und meine Anfängerkollegin :)
v.l.n.r.: bester, nettester und liebster Skilerer, ich und meine Anfängerkollegin :)

Wieder geschehen am Wochenende. Langlaufopening am Achensee und wir dabei. Jeder Mensch kann da hin kommen, sich Material ausleihen und mit Trainern die ersten Runden in der Loipe ziehen. Ich bin sofort mal zum Gewehr gegangen und hab mich gar nicht so schlecht geschlagen. Wenn ich bedenke, dass die Biathleten mit sehr hohem Puls schießen müssen und ich die sechs Schuss in Ruhe nicht auf einmal geschafft habe, haben die noch mehr Respekt von mir. Ja und dann war es so weit: Ich soll das erste Mal auf Langlaufskieren stehen und Langlaufen. Und was passiert? Mich sucht meine Vergangenheit heim. Hauptschule, Skikurs, damalige „Skilehrerin“; und aus war es. In dem Moment hätten mich keine zehn Pferde auf die Loipe gebracht. Was war damals? Zwei Klassen fahren Skikurs, ca. fünf Kinder können gar nicht Skifahren und eigentlich ist das jedem egal, wichtig ist allen nur dass sie selber fahren können. Somit waren wir fünf Kinder immer das Gespött für den Rest der Klassen. Muss ich noch mehr sagen? Achja, dazu kommt, dass ich ein Pummerl war und sowieso gemobbt wurde. Damals wurde das noch „aufs Erwachsenwerden vorbereiten“ genannt! Und genau das alles war am Sonntag wieder in meinem Kopf. Da kann ich mir einreden was ich will, da ist ein Schranken in meinem Kopf, der in dem Moment unmöglich zu öffnen ist. Mein Hazel war dann einfach so „brutal“, hat mich angemeldet und schwups, schon stand ich auf den Skiern und hatte den bisher absolut coolsten, nettesten und liebsten Skilehrere meines Lebens an meiner Seite. Die ersten Grundkenntnisse waren sofort vermittelt und ab ging es. Was soll ich sagen? Es war sooooo grandios. Es war lustig, wir hatten den vollen Spass. Nach ca. 50 Meter hat es dann auch mal jeden geschmissen gehabt und siehe dar? Niemand lacht. Keiner macht sich lustig. Nein, wir sind alle da gelegen und haben gelacht. So ist das nämlich wenn Menschen etwas neues lernen. Sie fallen, stehen auf und machen weiter. Das wäre für mich die Botschaft, die man Kindern mitgibt und nicht: Wenn du fällst stehen eh 25 da die dich auslachen dabei!

Zurück zum Langlaufen: Ich kann das jedem nur empfehlen. Ich hab mit dem klassischen Stil begonnen, ist auch einfacher zum anfangen. Die erste Runde war noch geprägt von Übungen und Grundwissen und die zweite Runde war schon eher von Schnelligkeit und Ehrgeiz geprägt. Dann war schon wieder Schluss, immerhin sind wir ja dann doch zum arbeiten da gewesen. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich das wieder machen werde. Allein die Vorstellung in der Sonne eine Loipe entlangzugleiten und die Gedanken einfach sein lassen, herrlich. Außerdem wieder eine Sportart, bei der dir nicht sofort auffällt was du getan hast. Heute spüre ich sehr deutlich und kann ich mit tausend Prozentiger Sicherheit sagen – das ist ein Ganzkörpertraining wie ich mir das vorstelle. Ein Set aus Skieren, Schuhen und Stöcken zum Beginnen liegt bei rund 200,00 Euro. Eine Investition die sich auf jeden Fall lohnt!

 

Vielen Dank meinem Hazel, der nicht locker gelassen hat. Vielen Dank den Menschen die das Langlauf Opening veranstalten und dies alles Jahr für Jahr ermöglichen!

Mein Hazel!
Mein Hazel!