Sabine Huys – es ist nie zu spät

 

Unser Körper ist ein Regenerationswunder, er erneuert sich im Durchschnitt etwa alle sieben Jahre, also es ist nie zu spät auf gesunde Ernährung umzustellen.

Die Maschine Mensch funktioniert nur wenn wir sie richtig pflegen!

 

Sabine Huys, aus Bruck im Zillertal, hat schon immer für alles was mit Ernährung, Körper und Fitness zu tun hat interessiert, maturierte in Ernährungslehre und schloss zusätzlich Ausbildungen zur Pharmareferentin, zum Fitnesscoach, sowie zur Ernährungstrainerin ab. Mittlerweile betreut sie unter anderem Sportler im Bereich Ernährung.

Für sie ist es eine Ironie, dass eine Tafel Schokolade zeitweise schon billiger ist, als ein Apfel und Obst, sowie Gemüse aus fernen Ländern in heimischen Supermärkten verkauft wird, obwohl wir es auch bei uns in der Region ernten können.

Diät

Diät kommt aus dem Griechischen, bedeutet ursprünglich „Lebensführung“/ „Lebensweise“ und beschäftigt sich heute noch wissenschaftlich mit der „richtigen“ Ernährungs- und Lebensweise. Somit sollten wir eigentlich das ganze Jahr über „Diät“ im Sinne von gesunder Ernährungs- und Lebensweise halten und immer aufs Neue versuchen uns so zu ernähren, dass wir Freude mit uns selber haben.

Umgangssprachlich bildet Diät mittlerweile ein Synonym zur Schlankheitskur. Bei Diäten, die dem Schlankheitswahn dienen, ist Vorsicht geboten, so die Aussage von Sabine Huys.

Du bist was du isst

Wer was und in welchen Mengen zu sich nimmt, hat Auswirkungen. Der menschliche Körper ist darauf ausgelegt natürliche Lebensmittel (unverarbeitete Lebensmitteln, die reich an Antioxidantien und Ballaststoffen sind) als „Treibstoff“ zu verwerten. Mit industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, die Zucker, isolierte Kohlenhydrate und minderwertige Fette, dafür kaum essentielle Mikronährstoffe und Vitalstoffe enthalten, kann unser Körper nicht viel anfangen.

Sabine ist der festen Überzeugung, dass wir das Endprodukt unserer Nahrung sind. Nehmen wir wertvolle, natürliche und vitaminreich Nahrung zu uns, dann sind wir ein „Qualitätsprodukt“. Essen wir im Gegenzug Transfette (versteckt in Croissants, Chips, Burger, Popcorn… ), Weißmehl und nährstoffarme Sachen, werden wir keine energiegeladenen Menschen sein, das kann uns sogar krank machen.

Die Irrtümer

Sabine ist davon überzeugt, dass Halbfettsachen und Diätprodukte uns auf Dauer dick machen, denn sie enthalten zwar weniger Fett aber als Ausgleich mehr Zucker und Chemie. So wird Saccharin – enthalten in vielen Lightprodukten – in der Schweinemast eingesetzt, damit die Schweine durch verstärkten Hunger an Gewicht zulegen.

Sie weiß aus Erfahrung, dass wir im Kopf nach dem Essen solcher Produkte nie ein befriedigendes Gefühl haben werden und deswegen über das Maß hinaus essen.

Aus der Praxis als Mutter kann Sabine bestätigen, dass, sofern wir wollen, es unwesentlich länger dauert ein Essen frisch zuzubereiten. Weiters können sehr gut die Kinder mit eingebunden werden, indem sie das Gemüse schneiden und uns beim Kochen helfen.

Laut Sabines Meinung ist ein gesundes frisches Essen auch nicht teurer, denn sie behauptet, dass wenn wir ganz ehrlich ein Haushaltsbuch führen würden, wir auch zu dieser Erkenntnis kommen werden, weil wir eben auf längere Zeit gesehen mit den nicht biologischen Produkten mehr Geld ausgeben damit wir unser Glücksgefühl, das wir nach dem Essen haben sollten, befriedigen können.

Wie können wir unseren Körper austricksen

Laut der Ernährungstrainerin macht es die Mischung: Vollwertgetreide/-brot, dazu eine bewusste Dosis Butter, oder selbstgemachte Topfenaufstriche, Heumilchkäse, in Kombination mit saisonalem Gemüse, wie Paprika, Radieschen, Tomaten… zum Frühstück. Als Snack zum Beispiel Naturjoghurt mit gehackten Nüssen und frischem, heimischen Obst. Besser ein Stück Apfel anstatt Schokolade, denn Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel weniger schnell in die Höhe schießen und stoppt das Verlangen nach Süßem. Die im Obst enthaltene Fructose lässt die Waage nicht explodieren. Zum Kochen hochwertige Öle verwenden, mit Kräutern würzen dafür mit dem Salz eher sparsamer umgehen. Experimente mit Hülsenfrüchten wagen und auf diese Weise neue Geschmackserlebnisse erfahren. Viele Gerichte lassen sich „gesund aufpeppen“, wie z.B. das Wiener Schnitzel, wenn die Fleischportion kleiner ist, statt Pommes Salzkartoffeln als Beilage gegessen werden, Preiselbeeren (das Vitamin C der Preiselbeeren begünstigt die Eisenaufnahme aus dem Fleisch) und eine große Portion Salat dazu, guten Appetit. Wenn wir unser Essen mit hochwertigen Zutaten liebevoll selbst zubereiten, wissen wir das drinnen steckt, tun uns etwas Gutes, es macht uns glücklich und wir brauchen keine Extraleckereien.

Worauf sollten wir achten

Am Wichtigsten, so meint Sabine, ist es natürliche, saisonale Sachen zu essen die man in unserer Nähe kaufen kann. Vor allem die regionalen Bauernmärkte sind zu empfehlen. Wenn wir in der Region einkaufen, tun wir nicht nur uns sondern auch der Wirtschaft und der Region was Gutes. Die Produkte sind hochwertig und nicht behandelt.

Als Familienmensch weiß si es nur zu gut, dass wir uns hin und wieder von der Werbung blenden lassen, doch genau darum sollten wir uns öfter ins Bewusstsein rufen von wo wir die Produkte beziehen, denn als Konsument können wir so Einiges bewegen.

Aus der Sicht eines Ernährungscoachs findet sie es absolut wichtig, Bewegung und gesunde Ernährung zu kombinieren. Pflegen wir ungesunde Ernährungsgewohnheiten, lassen uns von Fast Food verführen und frönen Schokoladenorgien, so werden wir auch mit Sport und Bewegung keine positiven Effekte erzielen. Also lautet die Empfehlung Bewegung in Kombination mit bewusster Ernährung. Bei allem gilt: „Die Dosis macht es aus!“

Wie spät am Abend sollen wir noch essen

Wir sollten lernen, wieder auf unser Bauchgefühl zu hören und selbst spüren, ob uns das späte Essen am Abend bekommt, oder ob es unseren Schlaf negativ beeinflusst. Auf was haben wir Lust und was tut uns gut? Nicht jeder Körper verträgt dasselbe gleichermaßen gut. So kann ein Apfel am Abend bei der einen Person für unruhigen Schlaf sorgen, wohingegen die andere Person wie Murmeltier schläft. Ein Glas warmer Milch mit Honig (Glückshormon Serotonin), oder ein Becher Naturjoghurt können für angenehmen Schlaf sorgen. Aber im Grunde genommen sollte jeder für sich selbst herausfinden was ihm gut tut, um entspannt und gut zu schlafen.

Sündigen

Etwas Wesentliches für Sabine ist, dass wir nicht zu streng mit uns umgehen, sofern wir größtenteils auf unsere Ernährung achten, spricht überhaupt nichts dagegen, an einem Tag in der Woche und zu besonderen Anlässen auch mal über die Stränge zu schlagen, allerdings ohne schlechtes Gewissen - dafür bewusst.

Denn für sie ist ganz klar, dass wir Reize und Belohnungen brauchen, eine Tasse heiße Schokolade, aber auch ein Stück der Lieblingsschokolade gehören genauso zu einer gesunden ausgewogenen Ernährung. Keine Verbote, dafür alles mit Maß und Ziel.