Kariereaus für Slalomspezialistin Alexandra Daum

 

Mit ein ein wenig Wehmut und doch wieder Erleichterung gab die Slalomspezialistin, Alexandra Daum (28), aus Aschau im Zillertal ihren Rücktritt aus dem Weltcupgeschehen bekannt.


Der mitunter steinige Weg an die Weltspitze der von vielen Verletzungen geprägt war, der ständige Kampf zurück auf die Skipiste, die daraus resultierenden Trainingseinschränkungen beeinträchtigen die junge Zillertalerin nicht nur körperlich sondern auch mental.

Obwohl die vergangene Saison mit guten Leistungen im Training als auch bei den ersten Rennen begann, kamen im Laufe des Weltcups viele Ausfälle zu den zweitweise schwierigen Rahmenbedingungen dazu, was ihr wiederum die Entscheidung für das Karriereaus erleichterte.

Seit 2004 war sie Mitglied im ÖSV Kader und bei 94 Europacup- sowie 47 Weltcuprennen am Start. Alexandra fuhr in Zakopane (POL) und Lenggries (GER) als Dritte auf das Europacup Podest. Im Weltcup schaffte es die Österreichische Slalommeisterin von 2013 an drei Mal unter die Top Ten.

In ihrem Elternhaus, dem Landhaus Daum in Aschau im Zillertal, lies Alexandra für regionalsport.at ihre Skikarriere nochmal Revue passieren und berichtete über ihre Zukunftspläne.


Mit acht Jahren hast du unter dem Verein SV Aschau im Zillertal deine ersten Rennen bestritten, 2004 wurdest du im ÖSV Kader aufgenommen und 2008 war dein erster Weltcupstart. An welche Rennen erinnerst du dich besonders gern zurück?

Da gibt es einige. Levi zum Beispiel, denn da ist es mir immer gut gegangen. Eines meiner ersten Weltcuprennen, in Ofterschwang, war auch etwas Besonderes. Dort fuhr ich im 2. Lauf Bestzeit und wurde Elfte.


Was waren die schwierigen Momente?

Definitiv die Verletzungen, wobei ich mich immer zurückgekämpft habe und sogar stärker als zuvor wieder in den Skizirkus eingestiegen bin.


Wie war die letzte Saison für dich?

Ich habe mir vorgestellt dass es so gut weitergehen könnte wie die Saison anfing, mit dem 10. Platz in Levi lief es sehr gut für mich. Doch dann kamen drei Ausfälle hintereinander. Mir ging es mental nicht sehr gut danach. In Lackenhof konnte ich zwar bei einem FIS-Rennen nochmal ganz oben auf das Podest fahren, doch danach lief es nicht mehr. Im Slalom muss einfach alles zusammenpassen.


Herrschte intern unter euch ÖSV-Damen auch ein Druck?

Den habe ich mir selbst gemacht, denn das Ziel war die WM-Teilnahme, die auch möglich gewesen wäre, allerdings wurde es auf Grund der Ergebnisse immer schwerer und schlussendlich konnte ich mich dazu nicht qualifizieren.


Kannst du mit ruhigem Gewissen den Ruhestand als Skirennfahrerin genießen und ab wann hast du die endgültige Entscheidung dazu getroffen?

Ich konnte definitiv mit ruhigem Gewissen aufhören denn ich bin gesund und das ist eindeutig das Wichtigste!

Richtig darüber nachgedacht habe ich erst nach der Saison, währenddessen habe ich immer mein Bestes gegeben. Danach habe ich mir sehr viel Zeit gelassen und meine Entscheidung gut durchdacht.


Wie geht es nun weiter?

Auf jeden Fall mit Sport, als Schülerin wurde ich Tiroler Meisterin im Triathlon und österreichische Vizemeisterin. Vielleicht werde ich daran anknüpfen, weil Laufen und Radfahren gehe ich immer noch gern, nur wird sich das eher auf den Hobby-Bereich beschränken.

Beruflich möchte ich gerne eine Ausbildung zur Physiotherapeutin machen.


Gab es für dich wichtige Wegbegleiter?

Natürlich möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Familie, meinem Fanclub, den Trainern, Ärzten und Physiotherapeuten sowie den Sponsoren bedanken. Es freut mich sehr, dass ich immer einheimische Firmen als Sponsoren hatte und ich so das Zillertal präsentieren durfte.


Zum Abschluss: Was war für dich das schönste Erlebnis als Skirennfahrerin?

Ich hatte sehr viele schöne Momente wovon ich keine missen möchte. Etwas ganz Besonderes ist für mich mein Fanclub, der mich immer so toll unterstützt hat!


Das Interview führte Erwin Hofbauer. Die Rennfotos wurden Tirolfoto zur Verfügung gestellt.